Eigene Erfahrungen

Bleibe liebevoll mit Dir und Deinem Körper

Gerade wir Frauen sind unserem Körper gegenüber manchmal ablehnend und machen unser Selbstwertgefühl abhängig von unserem Äußeren.

Die Energie, die von unseren Gedanken ausgeht, spürt unser Körper sehr genau, so merken wir z.B. am Spannungszustand unserer Muskulatur deutlich, ob wir angespannt und ängstlich oder entspannt und im Vertrauen sind. Auch mit unserer Körperhaltung zeigen wir, ob wir fröhlich und selbstbewusst sind oder traurig und unsicher.

Unser Körper arbeitet rund um die Uhr für uns und tut alles, was in seiner Macht steht, für unsere Gesunderhaltung und aktiviert im Falle eines Mangels sofort seine Selbstheilungs- und Regenerationskräfte. Wir können ihm viel Dankbarkeit, Liebe und Freude entgegenbringen und ihn somit kraftvoll unterstützen.

Während der vielen Hormonstimulationen habe ich immer mehr bemerkt, wie streng ich mir selbst gegenüber wurde. Genau wie mein Bauch durch die vielen Spritzen und die Anspannung hart wurde, so wurden auch meine Gedanken hart und sehr fordernd meinem Körper gegenüber.

Immer wieder spürte ich eine große Unzufriedenheit in mir; alle anderen Frauen bekamen Kinder, nur ich nicht. Ein Gefühl des Versagens machte sich in mir breit und ich begann an mir als Frau und Mutter sowie am Leben insgesamt zu zweifeln.

Es fühlte sich ungerecht an, im Freundeskreis kamen die zweiten und dritten Kinder und ich war immer noch nicht schwanger. Ich habe mich von Herzen mit jeder Schwangerschaft der Freundinnen mitgefreut, dennoch war der Gedanke daran manchmal sehr schmerzhaft.

Oft hatte ich ein Gefühl des Mangels in mir, diese Leere und der große Schmerz, die unendliche Trauer nach jedem erfolglosen Transfer einer befruchteten Eizelle. Dieses wiederkehrende Erleben des Verlustes bereitete mir richtige Schmerzen im Inneren meiner Seele. Auch das Gefühl der Hilflosigkeit, die große Angst, dass ich niemals Mutter sein würde, führten zu einem enormen Druck in mir.

Ich hatte das Gefühl für meinen eigenen Körper und für meinen eigenen Zyklus nach den vielen Behandlungen wirklich verloren, ich war verunsichert und meine Intuition war irritiert.

Es hat enorm viel Kraft gekostet, nach den Fehlgeburten „zurück ins Leben zu kommen“, wieder Zuversicht und Motivation zu finden, um den Alltag zu meistern. Alles erschien so nebensächlich, so unwichtig und so klein gegenüber diesem riesengroßen Wunsch, der immer wieder kurzzeitig zum Greifen nah schien….

Irgendwie ging es dann aber glücklicherweise immer wieder weiter, die Motivation und die Hoffnung kamen wieder zurück und der Blick auf das Gute im Leben und die Fülle um mich herum weitete sich.

Eine große Veränderung brachte für mich meine Yogapraxis, das „Zur Ruhe kommen der Gedanken im Geist“ und die liebevolle Auseinandersetzung mit meinem Körper. Das bewusste Üben der verschiedenen Asanas (Körperstellungen) brachte mich immer mehr ins Gleichgewicht. Ich erkannte auch, dass ich keine Schuld an meiner ungewollten Kinderlosigkeit hatte und nach einigen Jahren gelang es mir sogar, die Situation so anzunehmen wie sie war. Ich hatte das Gefühl, dass das Leben dann eine andere Aufgabe für mich bereithalten würde. Und so begann ich mit meiner Yogalehrerausbildung – eine wunderbare Entscheidung und ein großes Geschenk an mich selbst.

Eine weitere große Hilfe war der Austausch mit anderen betroffenen Frauen und die Unterstützung durch die traditionelle chinesische Medizin. Diese wohltuende Behandlung war sehr heilsam für meinen Körper und meine Psyche und half mir wieder liebevoller und weicher mit mir selbst zu sein. In den „Auszeiten“ konnte ich wieder Kraft sammeln, durchatmen und reflektieren.

Rückblickend habe ich gelernt, dass mein eigener Körper mein größter Schatz ist. Deswegen ist es so wichtig, ihn mit Dankbarkeit und Wertschätzung zu behandeln und auf seine Signale zu hören und diese nicht auszublenden, um besser zu funktionieren und den Anforderungen der herkömmlichen Kinderwunschbehandlungen Stand zu halten.